Kinderfußball-Ungdomsfodbold

Liebe Kinder, liebe Eltern

UF: Spaß beim Kicken!
Fußball im UF ist Fußball für Kinder und Jugendliche. Zur Zeit spielen ca. 80 Mädchen und Jungen im Alter von 5 (G-Junioren; dänisch: Mikropuslinge) bis 18 (A-Jugend; dänisch: Herre Junior) regelmäßig im Trainings- und Spielbetrieb. Im Fußball unterscheidet man grundsätzlich die "Kinder" bis zu einem Alter von ca. 11-12 Jahren und die Jugendlichen ab ca. 13. Jahren, das heißt, dass bei den sogenannten D-Junioren, die Kinder zu Jugendlichen "reifen".

Im Folgenden möchten wir Euch die Grundlagen des modernen und vor allem vom Spaß geprägten Kinder- und Jugendfußballs erläutern. Es ist für uns als Trainer wichtig, dass Ihr wisst, warum, wir was, wann und wie im Training und im Spielbetrieb mit den Kids machen. Zu oft gibt es Missverständnisse oder Fragen bleiben unbeantwortet, nur weil man die jeweilige Philosophie des Juniorenfußballs (und es gibt durchaus unterschiedliche) nicht kennt. Bei unserer "UF-Vereinsphilosophie" stützen wir uns auf die inzwischen auch vom Deutschen Fußball Bund vertretenen Grundlagen für einen angemessenen Umgang mit Kindern- und Jugendlichen im Fußball.

Solltet Ihr darüber hinaus irgendwelche Fragen haben oder Eure Kinder sich auch mal über bestimmte Dinge ärgern oder sorgen, so sprecht uns bitte unbedingt und jederzeit an!

Eine neue Wettspiel-Philosophie für unseren Kinderfußball

Kinder und Jugendliche sind auch heute noch vom Spielen mit dem runden Leder fasziniert. Früher sammelten junge Spieler und Spielerinnen erste Fußballerlebnisse irgendwo auf Straßen, Hinterhöfen, Wiesen, Bolzplätzen oder im Stadtpark. Dieser "Straßenfußball" war das tägliche Training der jungen Fußballer früherer Zeiten. In diesen kleinen Spielen auf der Straße lernten sie für den "großen Fußball". Heute hat sich dagegen der Juniorenfußball in den organisierten Vereinsfußball verlagert. Noch nie hat es so viele Bambini- bis E-Juniorenmannschaften gegeben wie heute.


Noch nie waren aber auch in den höheren Altersklassen so viele Vereinsaustritte zu beklagen. Diese Tendenz macht die Forderung nach einer zeitgemäßen Anpassung des Vereinsfußballs überdeutlich. Eine Jugendarbeit nach dem Motto "Das haben wir schon immer so gemacht! Dabei bleibt es!" ist über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt. Die Frage muss stets sein: Wie können wir die Sportart Fußball den Kindern und Jugendlichen aktueller, altersangemessener und interessanter anbieten? Altersgerechte und attraktive Trainingsinhalte sind dabei ein wichtiger Ansatzpunkt, reichen alleine aber nicht aus. Auch die offiziellen Wettspiele müssen mit aller Konsequenz kind- und jugendgerecht (um-) gestaltet werden. Konkret heißt das vereinfachte Spielregeln und neue Organisationsformen sowie altersgerechte Spielfeld- und Mannschaftsgrößen. Im Folgenden zeigen wir Euch am Bespiel der Grundlagen für den Kinderfußball (G bis E/D), wie sich die Rahmenbedingungen heute darstellen - die Bedingungen für den Jugendfußball stellen sich etwas "strenger" dar, weil in höheren Altersklassen, der Leistungsgedanke mehr Bedeutung erhält.

Neue Organisationsformen des Spielbetriebs
  • Kein Meisterschaftsbetrieb bei den Bambini und F-Junioren! Bei einem organisierten Spielbetrieb auf Kreisebene auf Punktewertungen und Tabellen ganz verzichten!
  • Bei den E-Junioren kann ausschließlich auf Kreisebene ein reduzierter Meisterschaftsbetrieb mit relativ kleinen Spielgruppen beginnen. Hier bieten sich zwei getrennte Gruppeneinteilungen für Herbst und Frühjahr an, wobei die Gruppeneinteilung im Frühjahr nach den Resultaten der Herbstrunde vorgenommen werden kann.
  • In den unteren Altersklassen müssen regelmäßige 4 gegen 4-Turniere die offiziellen Spielrunden ergänzen. Die Organisation dieser Turniere übernimmt ein benachbarter Verein oder der Fußball-Kreis.
  • Eine besondere Variante sind dabei die Bambini-Treffs. Bei diesen Fußball-Spielfesten für G-Junioren-Mannschaften aus der Region bilden zwar Fußballspiele untereinander den Mittelpunkt (dabei keinen Turniersieger ermitteln!), für die Kinder der spielfreien Mannschaften gibt es darüber hinaus jedoch noch andere Spielmöglichkeiten auf einem "Tummelplatz" wie zum Beispiel Hüpfburg, Torwandspiele, Wurfspiele...

Vereinfachte Spielregeln für den Kinderfußball
  • Abseits ist aufgehoben!
  • Keine Rückpassregel für die Torhüter!
  • Es gibt nur direkte Freistöße, ein Strafstoß (nur in Sonderfällen bei schweren Regelverstößen in Tornähe) erfolgt aus einer Distanz von 8 Metern!
  • Der Abstoß kann auch als Abwurf erfolgen!
  • Auf das Zeigen einer Gelben oder Roten Karte wird verzichtet, den jungen Spielern wird stattdessen der Regelverstoß kurz erklärt!
  • Es dürfen unbegrenzt viele Spieler/Spielerinnen in einer Spielpause eingewechselt werden. Wiederholtes Ein- und Auswechseln ist erlaubt!
  • Bei den Bambini und F-Junioren hat ein falscher Einwurf keine Konsequenz, das Spiel läuft weiter. Bei den E-Junioren bekommt der Spieler die Möglichkeit, den Einwurf nach einer Erklärung ("Mit beiden Händen über Kopf") durch den Spielleiter zu wiederholen.
In diesen kleinen Fußballspielen auf Tore spielen die Kinder also Fußball so wie sie es sich wünschen und so wie sie es zu diesem Zeitpunkt können.Die Spielsituationen sind für die jüngsten Kicker leichter zu überschauen. Alle Kinder sind an fast jeder Spielaktion beteiligt. Gegenseitige Hilfe wird durch die kleinen Mannschaften geradezu provoziert. Zudem kommen die Kleinen durch die geringen Distanzen zwischen den Toren häufiger und schneller zu Torabschlüssen, damit häufen sich zwangsläufig auch die so wichtigen Erfolgserlebnisse.

Die veränderten Wettspiel-Formate sind nur ein erster Schritt. Grundsätzlich muss sich die Einstellung zu Wettspielen im Kinderfußball verändern. Auch hier können viele Erwachsene von den Kindern lernen. Die Jungen und Mädchen wollen sich zwar frühzeitig mit anderen vergleichen und sich präsentieren. Sie wollen voller Stolz Großeltern, Eltern, Geschwistern und Freunden zeigen, was sie bereits gelernt haben. Sie sind aber letztlich vom Spielerlebnis und von Lernfortschritten an sich fasziniert. Bei einem Fußballspiel, dessen Anforderungen auf sie abgestimmt sind, erleben die Kinder Glück und Zufriedenheit. Da wird das Spielergebnis zweitrangig und eine Niederlage ist schnell vergessen. Erst von außen werden oft ganz andere Vorstellungen in den Kinderfußball hineingetragen, die einseitig aus dem ergebnisorientierten Denken des "großen Fußballs" resultieren. Normen wie der "unbedingte Sieg" oder der "Erfolg um jeden Preis" dominieren plötzlich. Das freie, unbefangene Spiel der Kinder wird zum fremdgesteuerten Spiel der Erwachsenen. Die nachteiligen Auswirkungen dieses Ergebnisdenkens für Kinder sind offenkundig:
  • Nur die Besten spielen - Leistungsschwächere verlieren schnell die Lust am Fußball und verlassen den Verein!
  • In Spiel und Training kommen anstelle einer lockeren, angstfreien, vertrauensvollen und heiteren Atmosphäre viel zu oft "stressige Drucksituationen" zwischen Trainern, Kindern und Eltern vor!
  • Größere, kampfstärkere, früher entwickelte Kinder werden kleineren, aber fußballerisch talentierteren Spielern bevorzugt!
  • Kinder werden zu früh in bestimmte Positionen gepresst (Torwart, Ausputzer, Förderung von "Positionsidioten")!
  • Defensiv-Taktiken aus dem Erwachsenenfußball werden kopiert - einzelne Spieler müssen ausschließlich hinten bleiben, um Gegentore zu vermeiden!
  • Das Abwerben von Spielern aus kleineren Vereinen beginnt schon im Kindesalter!
Das Ergebnis des Wettspiels (Sieg/Niederlage) darf niemals alleiniger Maßstab sein. Viel wichtiger sind Spaß und Freude am Fußballspielen sowie die Fortschritte jedes einzelnen Kindes sowie der ganzen Mannschaft. Den Trainern und Trainerinnen kommt auch hier die Schlüsselrolle zu. Wenn wir einige Leitlinien für Wettspiele im Kinderfußball beachten, kommen wir unserem Ziel – die Kinder haben Spaß am Fußball – ein großes Stück näher!

Praktische Leitlinien für Wettspiele im Kinderfußball
  • Eine kurze Besprechung vor dem Spiel (etwa 5 Minuten) reicht völlig aus. Neben der Erklärung der Mannschaftsaufstellung vor allem Mut machen und Begeisterung erzeugen! Ziel: Was im Training geübt wurde, im Spiel anwenden!
  • Genug Zeit für ein Einspielen einplanen, um Spielfreude zu wecken!
  • Im Spiel: Dosierte Anweisungen ja, aber nur einfache Tipps und Hinweise! Und immer positiv formulieren! Anfeuern ermutigen, loben! Negative Zurufe (auch von Eltern) unterlassen!
  • Grundsätzlich müssen Kinder lernen, selbst zu entscheiden!
  • Der Trainer übt jederzeit eine Vorbildfunktion aus! Vor allem keine Kritik gegenüber dem Schiedsrichter/Spielleiter!
  • Alle anwesenden Kinder lange genug spielen lassen! Nicht nach Spielstand oder "Taktik" auswechseln!
  • In der Funktion als Schiedsrichter pädagogisch pfeifen! Die Regeln je nach Leistungsstand der Kinder großzügig auslegen! Bei Regel-Überschreitungen den Kindern immer erklären, wie sie es besser machen können!
  • Die Halbzeitpause ist Erholungszeit und gehört den Kindern! Getränke anbieten! Wenige, kurze und klare Informationen weitergeben! Die Kinder dabei stets persönlich ansprechen! Anerkennung und Aufmunterung nicht vergessen!
  • Nach dem Spiel die jungen Spieler und Spielerinnen je nach Situation loben, trösten, aufmuntern oder beruhigen! Erfolge realistisch einordnen und Niederlagen positiv (um-)bewerten!
Hier geht es zu unserem Elternratgeber und zu Verhaltensregeln am Spielfeldrand.

Allen Kindern und Eltern wünschen wir weiterhin viel Spaß beim Fußball im und mit dem UF!

Eure Trainer des Egernførde UF