25. August 2016

UF99er beim Norway Cup

UF 99er beim Norway Cup 2016
Super Turnier – super Stadt – super Teamgeist!

Dieses Jahr waren die Dimensionen noch gigantischer – über 2.000 Teams mit 34.000 Spielern, das ist wirklich ein Hammer-Turnier! Und Oslo hatte viel zu bieten, Breivik-Opfer-Gedenkplatz, Technik Museum, Nobel-Preis Center und Skischanze Holmenkolmen. Für viele war neben den eigenen Spielen auch der Besuch des norwegischen Nationalstadions mit dem Spiel Inter Mailand vs Tottenham Hotspurs (1:6) ein Höhepunkt der Reise. Das Turnier war wie auch letztes Jahr perfekt organisiert, die Plätze waren super, das Essen top und das Wetter spielte auch mit.

Als Trainer wurden wir zur deutschen Turnierleitung nach Hause zum Grillen eingeladen und hatten eine einmalige abendliche Fjordfahrt mit allen ausländischen Teamchefs auf einem historischen Motorsegler.


Fußballerisch hatten wir als aktueller SdU Meister zwar immer die höheren Spielanteile und auch ein deutliches Chancenplus, aber die Tore schossen die Norweger. Das war ein echtes Desaster – gut spielen und trotzdem zu verlieren. Jeder Fußballer weiß, wie schmerzlich sich das anfühlt.


So gingen alle vier Vorrundenspiele verloren. Am Ende des Turniers siegte in unserer Altersklasse Verdal IL, gegen die wir nur wegen eines abgefälschten Schusses in der Vorrunde 0:1 verloren hatten und gewinnen hätten können. Auf dem Platz spielen die Norweger einen viel härteren Körpereinsatz, auf den sich erst einige der 99er einstellen mußten – ebenso, dass die Schiedsrichter immer sehr großzügig pfiffen. Insgesamt entsprach das Niveau dem oberen Tabellendrittel der Schleswig-Holstein Liga, einige zeigten auch Leistungen darüber. Das war ein deutlicher Unterschied zum Vorjahresturnier, in dem das Niveau auf Kleinfeld meist deutlich niedriger war und eher dem der deutschen Kreisklasse entsprach. Aber alles Zaudern half nichts, es mußte weitergehen.



Und so zeigte die Mannschaft dann in der Ko-Runde ihre Comebackqualitäten. So schlugen wir ein mazedonisches Team 3:0 und darauf ein norwegisches Team 6:0. Danach trafen wir wieder auf einen unserer Vorrundengegner, gegen den wir 1:6 im ersten Spiel verloren hatten. Dieses Mal spielten wir druckvoller und ebenfalls mit vollem Körpereinsatz, so dass wir mehrere hochkarätige Chancen herausarbeiten konnten. Nach Ende der regulären Spielzeit hieß es 0:0, jetzt mußte ein golden goal in den nächsten 10min entscheiden. Beiden Team schwanden jetzt die Kräfte und in der letzten Minute schaffte dann leider doch Raelingen FK (NOR) das 1:0, nach einem Freistoß in den Strafraum mit anschließendem Kopfballtor, bei dem die Zuordnung nicht 100%ig stimmte. Dass Raelingen danach das Finale gewann war für die 99er nur ein schwacher Trost, ebenso die Erkenntnis, dass wir in der stärksten Gruppe spielten. Die Trauer war nur kurz, denn wir hatten eine tolle Woche erlebt, uns klasse in das Turnier zurückgekämpft, unglücklich den Finaleinzug verpasst und viel von Oslo gesehen.







Und die Jungs haben so manchen Kontakt mit den norwegischen Mädchen Teams geknüpft, der jetzt über facebook natürlich weitergeführt wird. Für uns Betreuer war das eine ganz besondere Woche, denn die Jungs haben echten Teamspirit gezeigt, sich nie hängen lassen und waren für uns sehr, sehr pflegeleicht.

Positiv war auch, dass sich niemand verletzt hat. Allerdings hatten wir zwei Kopfverletzungen außerhalb des Spielfeldes, da Til und Lennart beim lockeren Spaziergang durch Oslo gegen Hotelpfeiler und ein Metalldenkmal liefen. Ungeklärt ist bis heute, ob die beiden Pokemons suchten oder auf dem Handy eine WhatsApp verschickten ;-)


Am Flughafen erwartete uns dann noch ein weiteres Abendteuer, denn der Flieger hatte einen Blitzeinschlag und konnte deshalb nicht abheben. So mußten wir eineinhalb Tage länger in Oslo – auf Kosten der Fluglinie in einem 4-Sterne Hotel – verbringen.


Nach dem eher spartanischen Komfort in den Klassenzimmern beim Norway Cup, waren die Federbetten mit Fernseher auf den Doppelzimmern ein echtes Highlight. Danach ging es über Frankfurt nach Hamburg zurück.

zum Bericht in der SHZ

Matthias Gauglitz